Interkulturelle Zusammenarbeit bei Veranstaltungen am Beispiel China
Chinaforum setzt auf anspruchsvolle technische Ausstattung gepaart mit hoher Anpassungsfähigkeit in der Umsetzungsphase
Für die Realisierung von Veranstaltungen für chinesische Gäste empfiehlt Stefan Geiger vom Chinaforum gerne das Haus der Bayerischen Wirtschaft. Die moderne Location mit seiner topaktuellen technischen Ausstattung und dem engagierten Conference-Team erfüllt die hohen Ansprüche der chinesischen Gäste. Im Rahmen einer Veranstaltung haben wir Herrn Geiger zu einem Kurzinterview über seine Erfahrungen mit chinesischen Kunden eingeladen.
Herr Geiger – wo sehen Sie die größten Unterschiede in der Zusammenarbeit mit China?
Deutsche planen meist recht langfristig und detailliert. Chinesen sind viel spontaner und passen den Plan stets den aktuellen Gegebenheiten an.
Worauf gilt es sich einzustellen, wenn es heißt, mit chinesischen Kunden zusammenzuarbeiten?
Abgesehen von den häufigen Planungsänderungen stellen chinesische Kunden hohe Anforderungen an ihre Geschäftspartner. Ständige Erreichbarkeit und die Bereitschaft, auf alle Kundenwünsche einzugehen, sind wesentliche Punkte, um langfristig mit Kunden aus China zusammenzuarbeiten. Außerdem ist es ratsam, in seinem Angebot immer einen Puffer für Preisnachlässe zu haben.
Was erwarten chinesische Kunden von einer deutschen Location?
Top Service und eine hervorragende technische Ausstattung. Mittlerweile sind viele Locations in China mit der neusten Technik ausgestattet. Da Deutschland für viele Chinesen noch immer als hoch entwickeltes Land gilt, erwarten sie von uns nur das Beste vom Besten.
Gibt es ein bis zwei Punkte, die bei einer Zusammenarbeit hier vor Ort auf jeden Fall vermieden werden sollten?
In China ist der Kunde König. Wünsche der chinesischen Kunden, mögen sie für uns Deutsche noch so bizarr klingen, sollten daher nicht einfach vom Tisch gewischt werden. Ein klares „nein, das geht nicht“, wird als unhöflich empfunden.
Womit kann einem chinesischen Ansprechpartner ein Lächeln ins Gesicht gezaubert werden?
Indem er ernst genommen wird… und er einen akzeptablen Preisnachlass erhält.
Was schätzen Sie bei der Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Wirtschaft?
Die Professionalität und Hilfsbereitschaft – gepaart mit dem stets äußerst netten und konstruktiven Austausch bei der Planung und Durchführung unserer Veranstaltungen.
An welche Anekdote aus Ihrer interkulturellen Zusammenarbeit erinnern Sie sich spontan?
Die Zusammenarbeit mit chinesischen Kunden erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Auf die Spitze getrieben hat dies einmal eine Delegation aus einer großen chinesischen Stadt, die mit unserer Unterstützung eine Veranstaltung in München durchführen wollte. Zwei Tage vor dem Veranstaltungstag wünschten sie statt Stühlen weiße Sessel im Veranstaltungsraum. Einen Tag später sollten es rote Sofas sein. Nachdem wir auch dies mit der Location abgeklärt hatten, habe ich in der Nacht vor der Veranstaltung eine Wechat-Nachricht erhalten, dass es die ursprünglichen Stühle nun doch tun würden. Durchatmen, weiterschlafen!
Seit Stefan Geiger 1995 das erste Mal nach China reiste, lassen ihn das Land und seine Leute nicht mehr los. 2004 wurde er Geschäftsführer des Chinaforum Bayern e.V., seit 2016 ist er Mitglied des Vorstands des Vereins. Mit Hilfe seines großen Netzwerks zu Unternehmen, Ministerien und Verbänden unterstützt er die Mitglieder des Chinaforums bei allen Fragen zur deutsch-chinesischen Wirtschaftszusammenarbeit. Darüber hinaus entwickelt und realisiert er gemeinsam mit seinem Team regelmäßig chinarelevante Veranstaltungen, Unternehmerreisen, Workshops und Fortbildungen.
Herr Geiger studierte „Regionalwissenschaften China“ in Köln und Nanjing, spricht fließend Chinesisch und ist ein großer Freund chinesischer Dumplings. Was ihn an China besonders fasziniert? Dass jeden Tag etwas Außergewöhnliches passiert – manchmal gut, manchmal schlecht – aber immer Action!